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Evangelische Frauen schliessen sich Frauenstreik vom 14. Juni an

Mai 29, 2019 | Archiv, Gender- und Gleichstellungsfragen

Die Evangelischen Frauen Schweiz EFS veröffentlichen sieben Thesen zum Frauenstreik vom 14. Juni 2019. Sie fordern, dass kirchliche Führungspositionen zur Hälfte mit Frauen besetzt werden.

“In reformierter Tradition zeigen die Thesen, was sich verändern soll”, so die EFS in einer Medienmitteilung, deren Mitglieder damit Ansatzpunkte erhielten, um sich konkret in ihrer Kirchgemeinde für mehr Gleichstellung zu engagieren.

Die EFS fordern, dass die unbezahlte Arbeit in den kirchlichen Jahresberichten und Rechnungen transparent gemacht wird. Frauen mit mehreren Kleinstpensen sollen an Pensionskassen angeschlossen werden. Kirchenbehörden sollen bewusster mit dem Spannungsfeld zwischen Ansprüchen der Kirchenmitglieder und Familienpflichten umgehen. Die EFS wünschen sich eine Kirche, in der Menschen “unabhängig von ihrem Geschlecht jede Rolle einnehmen können, ohne anzuecken”. Weiter fehlten in der reformierten Kirche weibliche Ausdrucksweisen für spirituelle Erfahrungen. Schliesslich solle sich die Kirche friedenspolitisch engagieren.

Kirchlichen Gremien, insbesondere Führungspositionen, sollen zur Hälfte mit Frauen besetzt sein, so die EFS. In den Exekutiven der Kantonalkirchen seien über 60 Prozent Männer, nur drei von sechsundzwanzig Kirchen des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK werde von einer Frau geleitet und in der SEK-Abgeordnetenversammlung seien nur 23 Prozent Frauen.

Lohngleichheit müsse endlich Realität werden, so die designierte EFS-Präsidentin Gabriela Allenmann im Interview mit “Kirchenbote online”. Es brauche den Frauenstreik, um die Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern präsent zu machen. Für jüngere Frauen sei vielen selbstverständlich. Die Gleichstellung der Geschlechter rücke teilweise in den Hintergrund.

Unterstützt werden die Thesen durch den Ausschuss der Frauenkonferenz des SEK. Beide unterstützen laut Mitteilung wiederum die Forderung der katholischen Frauen nach der Öffnung sämtlicher kirchlicher Ämter für Frauen.