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EUR: Eurodiaconia und Weltkirchenrat erklären sich zur Diakonie

Jun 20, 2018 | Archiv, Kommunikation

Der europäische Diakonie-Dachverband Eurodiaconia setzt in der Erklärung “Trusting in a Social Europe” auf den Faktor Vertrauen als Garant für erfolgreiche diakonische Arbeit. Gleichzeitig zeigt der Zentralausschuss des Weltkirchenrates Mühe, ein Studienpapier zu ökumenischer Diakonie zu veröffentlichen.

Europa steht unter Spannung. Die Tage des allgegenwärtigen Wunsches nach Einheit und Gemeinsamkeit scheinen vorbei. Nationalismus und Populismus keimen. Und trotz allen Aufschwunges in einigen Ländern Europas wachsen Armut und Arbeitslosigkeit in anderen.

Wie soll man darauf antworten? Mit Vertrauen, sagt Eurodiaconia. Der europaweite Dachverband diakonischer Einrichtungen hat soeben seine Jahresversammlung in Polen abgeschlossen. Am Ende des dreitägigen Treffens stand eine gemeinsame Erklärung der 46 Einrichtungen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich in 32 Ländern Europas.

Es gehe darum, den politischen, sozialen und ökonomischen Ungewissheiten etwas entgegen zu setzen – und zwar Vertrauen. In die Menschen und in die Zukunft. Als Gegenpol der Angst, ohne naiv oder unkritisch sein zu wollen.

Was für Europa gilt, hat weltweit noch viel mehr Bedeutung: Die Unterschiede sind gross und der Wille, sie klein zu halten, schwindet. Im globalen Kontext ein gemeinsames Papier zur Diakonie zu verfassen, ist deshalb schon darum schwierig, weil es eine Unmenge unterschiedlicher Deutungen des Begriffs der Diakonie und dessen praktischer Umsetzung gibt.

Trotzdem hat der Weltkirchenrat eine Studie zur „ökumenischen Diakonie“ in Auftrag gegeben. Sie sollte durch den Mitte Juni tagendenden Zentralausschuss veröffentlicht werden. Das höchste Entscheidgremium des Weltkirchenrates mit über 300 Delegierten aller Länder und Konfessionen – mit Ausnahme der römischen Kirche – hat das Papier jedoch wieder in die Bearbeitung geschickt und wird es erst als vorläufiges Arbeitspapier veröffentlichen.

Der Grund ist gleichzeitig das Problem, das viele internationale Organisationen bewegt: wer konkret wird und Missstände benennt, eckt damit unter Umständen schon intern an. So war im konkreten Fall der Status der Studie zur ökumenischen Diakonie nicht klar.

Mehr zu beiden Papieren im aktuellen Magazin-Beitrag auf diakonie.ch.