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Weltflüchtlingstag: Diakonie fordert solidarische Aufnahme von Bootsflüchtlingen

Jun 20, 2019 | Archiv, Migration und Flucht

Viele Städte bieten an, im Mittelmeer gerettete Menschen aufzunehmen: Anlässlich des Weltflüchtlingstages am 20. Juni fordert die Diakonie Deutschland, dass nun auch die verbliebenen Bootsflüchtlinge auf der Seawatch 3 in Lampedusa aufgenommen werden.

Viele Städte in Europa bieten sich an, im Mittelmeer gerettete Menschen aufzunehmen, werden daran aber von den europäischen Regierungen gehindert, wird Diakonie-Präsident Ulrich Lilie in einer Medienmitteilung der Diakonie Deutschland vom 19. Juni zitiert. Konkrete Massnahmen seien dringend notwendig, um dem Leiden im Mittelmeer ein Ende zu setzen.

Der Bund sei aufgefordert, die Aufnahmebereitschaft der Kommunen zu unterstützen, so Lilie. Das Dublin-System sei grundlegend zu reformieren, so dass die Staaten an den Aussengrenzen darauf vertrauen könnten, dass sie bei der Flüchtlingsaufnahme nicht allein gelassen würden. Ein verantwortungsvoller und pragmatischer Ansatz mit den politisch handlungsfähigen europäischen Partnerländern bei Aufnahme und Klärung der Verteilung der Bootsflüchtlinge könnte eine nachhaltige Lösung des Dublin-Problems sein.

Ein Anfang April veröffentlichter Offener Brief an die deutsche Bundeskanzlerin mit drei Forderungen der Zivilgesellschaft zur Seenotrettung wurde mittlerweile von 400 Organisationen unterzeichnet, darunter auch von der Diakonie Deutschland.