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Seelsorge im Aargauer Gesundheitswesen ist künftig ökumenisch

Dez 10, 2019 | Archiv, Gesundheitliche Versorgung

Die Aargauer Landeskirchen finanzieren mit 3 Millionen Franken pro Jahr 30 theologisch und psychologisch geschulte Seelsorgende an 25 Institutionen im Gesundheitswesen. Ein ökumenischer Zusammenarbeitsvertrag stellt dies nun auf eine neue Grundlage.

Die ordinierten Pfarrer, Diakone und Priester sind für insgesamt 5440 Betten und Pflegeplätze in Kantons- und Regionalspitälern, psychiatrischen Einrichtungen, grossen Pflegeheimen, Rehabilitationszentren und Spezialkliniken da, so die Reformierte Landeskirche Aargau in einer Medienmitteilung.

Die neue “ökumenisch verantwortete Seelsorge” stelle diese Tätigkeit auf eine völlig neue Grundlage, die in der Schweiz in dieser Form der engen Zusammenarbeit der Landeskirchen bisher einzigartig sei, so die Mitteilung. Demnach werden künftig Seelsorgestellen in Institutionen ab 150 Betten gemeinsam geführt.

Die reformierten oder römisch-katholischen Seelsorgerinnen und Seelsorger wirkten im Namen und Auftrag beider Konfessionen. Auf besonderen Wunsch der Patientinnen oder Patienten könne aber auch ein Seelsorger der eigenen Konfession aufgeboten werden.

Neben der gemeinsamen strategischen und operativen Leitung werden die Stellen auch gemeinsam finanziert, und sogar bei Bewerbungen und Anstellungen gehen die Kirchen gemeinsam vor, so die Meldung. Damit bildeten sie auch eine gemeinsame Grundlage für die Qualitätssicherung und Weiterentwicklung der Seelsorge zum Beispiel durch Fortbildung. Die ökumenische Seelsorge könne in den Institutionen und in deren internen Abläufe viel besser integriert werden und sei so für kranke und sterbende Menschen wie auch für die Mitarbeitenden der Institution besser verfügbar. Dadurch sollen mehr belastete Menschen zuverlässig seelsorgliche Unterstützung erhalten.