Thema
Palliative Care und Spiritual CareSeit mehr als fünfzig Jahren hat sich Palliative Care als Bezeichnung für eine ganzheitliche Betreuung von Menschen am Lebensende etabliert. Spiritual Care, eine jüngere Teildisziplin, bemüht sich um den Einbezug von Religiosität und Spiritualität, denn beide beeinflussen die Lebensqualität massgeblich. Aktuelle Leitlinien informieren über das komplexe Thema.
Palliative Care
Palliative Care ist ein Schlagwort für die Betreuung von Menschen am Lebensende. Sie umfasst die Betreuung und Behandlung von Menschen mit unheilbaren, lebensbedrohlichen oder chronisch fortschreitenden Krankheiten, so die Nationalen Leitlinien Palliative Care aus dem Jahr 2010. Patientinnen und Patienten solle eine ihrer Situation angepasste «optimale Lebensqualität bis zum Tode» gewährleistet werden.
Für die Weltgesundheitsorganisation WHO entspricht Palliative Care einer Haltung und Behandlung, welche Schmerzen und andere physische, psychosoziale und spirituelle Probleme frühzeitig und aktiv sucht, immer wieder erfasst und angemessen behandelt.
Sterben in Würde bedeutet nicht nur, selber entscheiden zu können, so das Netzwerk palliative.ch. Es heisst auch, Zuwendung und Anteilnahme zu erfahren und von den Mitmenschen gestützt und begleitet zu werden.
Seinen Ursprung hat der Begriff in der Hospizbewegung, die in den 1960er Jahren unter anderem von Cicely Saunders begründet wurde. Sie sprach zunächst von Care of the Dying, später von Hospice Care. Von ihr inspiriert, eröffnete der kanadische Arzt Balfour Mount in Québec eine hospizähnliche Abteilung der soins palliatifs auf: der Begriff Palliative Care entstand. 1985 führte das britische Royal College of Physicians die ärztliche Spezialisierung Palliative Care Consultant ein.
Fachgruppe Palliative Care
Die Fachgruppe Palliative Care der Diakonie Schweiz deckt die spezifisch reformierte Perspektive ab und sorgt sich um die Vernetzung mit den Partnern.
Fachgruppe Palliative Care
- Co-Präsidium: Meierhofer-Lauffer Theres, Heimleiterin, Engelberg
- Co-Präsidium: Mösli Pascal, Beauftragter Spezialseelsorge und Palliative Care, Ref. Kirchen Bern-Jura-Solothurn
- Borer Evelyn, Synodalratspräsidentin, Ref. Kirche Solothurn
- Hess Daniela, Pfafferin, Seelsorgerin im Spital Affoltern am Albis
- Hochuli Jürg, Bereichsleitung Gemeindedienste, Ref. Kirche Aargau
- Rosselet François, pasteur, Église Évangélique réformée du canton de Vaud
- Trautvetter Helen, Beauftragte Palliative Care der Evang.-ref. Landeskirche des Kt. Zürich und Seelsorgerin am Zürcher Lighthouse
- Wohnlich Stefan, Pfarrer, Mitarbeiter Spezialseelsorge der Evang. Kirche Thurgau
Palliative Care in der Schweiz
In der Schweiz entstanden in den 1970er Jahren verschiedene Freiwilligengruppen, darunter das Hospiz Aargau, die Zürcher Vereinigung zur Begleitung Schwerkranker und Freiwilligengruppen am Kantonsspital Baden. Palliative Medizin, Pflege und Begleitung wurde erstmals um 1980 am damaligen Centre des Soins Continus in Genf umgesetzt. Seit 1988 gibt es die Fachgesellschaft palliative ch mit rund 2000 Mitgliedern aus Pflege, Ärzteschaft, Seelsorgern und freiwilligen Sterbebegleitern.
2009 wurde die «Nationale Strategie Palliative Care» verabschiedet, um Palliative Care im Schweizer Gesundheits- und Sozialwesen zu verankern. Demnach geschieht die palliative Versorgung heute anhand einer Matrixstruktur mit einem ambulanten Bereich, einem Langzeit- oder Hospizbereich und einem akuten Stationärbereich.
Spiritual Care
Schmerz, so Cicely Saunders, wird von mehreren Dimensionen beeinflusst: der physischen, sozialen, psychischen und spirituellen Ebene. Unerfüllte Spiritualität kann Schmerzen und Beschwerden verstärken. Was im Leben gilt, gilt in besonderer Weise auch am Lebensende. Die noch junge Disziplin der Spiritual Care bemüht sich darum, über den traditionell christlichen Kontext der Krankenhausseelsorge hinaus, Spiritualität und Religiosität als Bedürfnis auch kirchenferner oder nichtchristlicher Patientinnen und Patienten wahrzunehmen und zu erforschen. Spiritual Care versteht sich als Teilaspekt der Palliative Care.
In der Schweiz hat vor allem die Einrichtung einer Professur für Spiritual Care an der Universität Zürich für Aufmerksamkeit gesorgt. Simon Peng-Keller bietet in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Fakultät ein interdisziplinäres Lehrangebot an (unter anderem den CAS Spiritual Care) und ist mit der Forschung in diesem Gebiet beauftragt. Mit dem von Isabelle Noth geleiteten CAS Spiritual Care lehrt auch die Universität Bern das Thema.
Auch die Fachgesellschaft palliative ch hat sich dem Thema angenommen und eine interdisziplinäre Taskforce Spiritual Care gegründet. Im Jahr 2018 legte sie Leitlinien zur interprofessionellen Praxis zur Spiritual Care in Palliative Care vor.
Leitlinien Spiritual Care
Eine Forschungsgruppe der WHO untersuchte die Rolle von Spiritualität und Religiosität für die Lebensqualität. Sie empfahl schon 2006, die als Teil der medizinischen Versorgung insbesondere bei schwerkranken Patientinnen und Patienten und bei solchen am Lebensende anzusprechen, da sie deren Lebensqualität massgeblich beeinflusse, heisst es in der Einleitung der Leitlinien. Spiritual Care sei die interprofessionelle Aufgabe, die spirituelle Dimension in die Gesundheitsversorgung einzubeziehen.
Im Kontext säkularer Gesundheitsinstitutionen und einer pluralistischen Gesellschaft stehe die Integration von Spiritual Care im schweizerischen Gesundheitswesen vor hohen Anforderungen, so das Autorenteam.
Spiritual Care bedürfe einer bewussten Einübung und einer Implementierung, die an Qualitätsstandards überprüfbar sei. Ein respektvoller Umgang mit religiösen und spirituellen Überzeugungen und Praktiken erfordere einen reflektierten Umgang mit den Grenzen des eigenen Wissens, Verstehens und Könnens. Die spirituelle Dimension menschlichen Lebens und die mit ihr verbundenen Einstellungen und Erfahrungen entzögen sich in ihrem Kern einer direkten Beeinflussung. Wichtig sei hingegen, sich klar zu machen, dass die Gesundheitsfachleute den Glauben oder Unglauben ihrer Patienten nicht teilen müssten, um für deren spirituelle Sensibilität offen zu sein.
Da die religiöse und spirituelle Dimension lebensbestimmend sei, müsse die professionelle Begleitperson mit einer respektvoll-unterstützenden Haltung herangehen. Ebenso sei zu respektieren, wenn die Patientinnen und Patienten keinen Bezug zum Thema hätten, betonen die Leitlinien. Grundsätzlich gehe es darum, die spirituellen Dimensionen von Krankheitssymptomen zu erkennen und auf kritische Momente und spirituelle Aspekte von Sterbeverläufen zu achten.
Um religiöse und spirituelle Überzeugungen und Wünsche aktiv in die Palliative Care einbeziehen zu können, bedürfe es einer achtsamen Wahrnehmung und eines direkten Erfragens und Ansprechens. Grundlegend sei die Fähigkeit, in allen Formen der Begegnung mit Patientinnen, Patienten und Angehörigen auf spirituelle Aspekte zu achten und sie wahrzunehmen. Besonders die Patientinnen und Patienten sollten dabei auf diskrete Weise Möglichkeiten zur Selbstmitteilung erhalten, betonen die Leitlinien. Das Ansprechen von Religiosität und Spiritualität könne Türen öffnen oder verschliessen, ein sensibler Umgang mit kultureller, spiritueller, religiöser und weltanschaulicher Diversität sei also unabdingbar.
Die Leitlinien führen sodann notwendige professionelle Grundkompetenzen sowie unterschiedliche Formen von Spiritual Care und professionsspezifische Rollen auf. Schliesslich wird beschrieben, was für die interprofessionelle Zusammenarbeit wichtig ist: so müsse die Frage nach der spirituellen Dimension regulär in interdisziplinäre Rapporte und Fallbesprechungen einbezogen werden. Da die Aspekte ausserdem bislang nicht Teil der gesundheitsberuflichen Ausbildung sei, bedürfe es einer vorgängigen Verständigung über Rollen, Sprachformen und Abläufen. Institutionelle Rahmenbedingungen und die Forderung nach Aus-, Weiter- und Fortbildung sind ebenfalls Teil der Leitlinien.
Leitlinien Seelsorge als spezialisierte Palliative Care
Die Fachpersonen der Seelsorge beteiligen sich als Spezialistinnen und Spezialisten an Spiritual Care als der gemeinsamen Sorge der verschiedenen Gesundheitsberufe um spirituelle Bedürfnisse, schreibt die Fachgruppe Seelsorge von palliative ch in einem aktuellen Dokument aus dem Jahr 2019. Die «Leitlinien Seelsorge als spezialisierte Spiritual Care in Palliative Care» wollen das seelsorgerliche Handeln in der Palliative Care systematisch beschreiben und mit Kriterien ergänzen.
Seelsorge beteiligt sich an der gemeinsamen Aufgabe, existentielle und religiös-spirituelle Themen und Fragestellungen von Patienten und Angehörigen wahrzunehmen und qualifiziert zu begleiten, so das Papier. Beschrieben werden dann die Begleitung der Patienten und Angehörigen, die interprofessionelle Zusammenarbeit, die Mitwirkung in der Organisation und die Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung.
Innerhalb des Betreuungsteams trägt die Fachperson der Seelsorge die Verantwortung für die religiöse Begleitung von Patienten und Angehörigen, betonen die Leitlinien. Sie bietet ihre Präsenz niederschwellig an, heisst es dort. Das Angebot kann folglich von Patientinnen und Patieten gewählt oder auch abgelehnt werden. Beides wird respektiert.
Innerhalb des Fachteams wiederum fördert die Seelsorgerin oder der Seelsorger die Sensibilität gegenüber der kulturellen Vielfalt, indem sie ihr Fachwissen über unterschiedliche kulturelle, religiöse und spirituelle Vorstellungen und Traditionen einbringt.
Dafür muss die Seelsorge natürlich integriertes Mitglied des interprofessionellen Teams sein, so die Leitlinien. Genauso wichtig sei, dass die Seelsorge als spezialisierte Spiritual Care überhaupt in die Organisationsstruktur der Institution und in die Abläufe der Zusammenarbeit integriert ist. Damit könne die Seelsorge auch für religiöse, spirituelle und lebensgeschichtliche Fragestellungen der Mitarbeitenden ansprechbar sein.
Grundlegend sei, dass sich die Fachperson der Seelsorge jeglicher Übergriffe sowohl in der Haltung als auch in Wort und Tat enthalte, unterstreicht die Fachgruppe. Das schliesse ideologisch gefärbte Beurteilungen, Beeinflussungen und Manipulationen mit ein.
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News und Magazinbeiträge
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Zürcher Kirche finanziert Lehrstuhl für Spiritual Care weitere sechs Jahre
Die Reformierte Zürcher Kirchensynode will das kirchliche Engagement im Bereich Palliative Care stärken. Unter anderem wird der Lehrstuhl für Spiritual Care an der Universität Zürich für weitere sechs Jahre finanziert.
Österreich diskutiert Sterbehilfe – Diakonie will Verbot unter Härtefallberücksichtigung
Ob der assistierte Suizid in Österreich erlaubt sein soll, diskutierte am 24. September der Verfassungsgerichtshof in einer öffentlichen Verhandlung. Eine Entscheidung trafen die Richter nicht. Die evangelische Kirche und Diakonie in Österreich sind für die Beibehaltung des Verbots, jedoch solle in Härtefällen Barmherzigkeit gezeigt werden.
Bundesrat will Palliative Care für alle möglich machen
Die bestehenden Angebote der Palliative Care sind noch nicht ausreichend in die Gesundheitsversorgung integriert, so der Bundesrat in einer Medienmitteilung. Der Zugang soll für alle Menschen in der Schweiz möglich sein.
Nationale ökumenische Tagung beleuchtet “Sterbenarrative” in Palliative Care
Erzählen am Lebensende führt Sterbenden die Essenz ihres Lebens vor Augen und gibt ein Stück Selbstbestimmung, so ein Ergebnis der nationalen ökumenischen Tagung “Sterbenarrative – Bedeutung für die Seelsorge in Palliative Care” am 9. September in Bern.
Verzeihen und Vergeben als Prävention für das Lebensende
Ein Themenabend der Lehrgänge in Palliative und Spiritual Care der Aargauer Landeskirchen beschäftigte sich mit dem Umgang mit Schuld und Kränkung angesichts des Lebensendes. Loslassen sorgt für Seelenfrieden, so das Fazit.
Diakoniewerk gründet Kompetenzzentrum für “Spiritual Care”
Ein neues Kompetenzzentrum für Spiritual Care will das Diakoniewerk Gallneukirchen den Aufbruch in eine neue Erfahrung glaubwürdiger und lebendiger Care-Organisationen wagen und eine neue Verbindung zwischen Mensch und Organisation schaffen.
“Sterbenarrative” im Horizont von Spiritual Care
Wer erzählt, wird sich selbst präsent, schafft Bezüge und tritt in Beziehung. Eine differenzierte Wahrnehmung des Erzählens am Lebensende soll dazu beitragen, Schwerkranke und Sterbende bei ihrer narrativen Sinnsuche zu begleiten.
Palliative Care-Begleitdienst im Aargau wieder aufgenommen
Die Aargauer Landeskirchen haben seit dem 17. Juni ihren Palliative Care-Begleitdienst für schwer kranke und sterbende Menschen in Institutionen und in häuslicher Pflege mit ausgebildeten Freiwilligen wieder aufgenommen.
Ständerätin Marina Carobbio Guscetti neu zur Präsidentin von palliative ch gewählt
Mit Marina Carobbio Guscetti konnte palliative ch eine kompetente Gesundheitspolitikerin als Präsidentin gewinnen, schreibt der Verband iin einer Mitteilung. Die Delegierten von palliative ch bestätigen demnach die Wahl der Tessiner Ärztin und Ständerätin per 1. Juni 2020.
Diakonie Deutschland veröffentlicht Handbuch für Hospiz-Arbeit
Ein neuer Leitfaden für stationäre Hospizarbeit stellt die Bedürfnisse der Hospizgäste in den Mittelpunkt und gibt Empfehlungen für die Arbeit in der Praxis.
Themenheft zu palliativer und seelsorgerlicher Begleitung Sterbender erschienen
Anlässlich der ökumenischen Woche für das Leben 2020 veröffentlichen die Evangelische Kirche in Deutschland EKD und die Deutsche Bischofskonferenz ein Themenheft mit unterschiedlichen Ansätzen der Palliativversorgung aus medizinischer, ethischer und seelsorgerlicher Perspektive.
Kinderhospizarbeit ist mehr als Pflege
Anlässlich des deutschen Tages der Kinderhospizarbeit fordert die Diakonie Deutschland einen erleichterten Zugang zu psychosozialen und spirituellen Dienstleistungen für die betroffenen Familien.
Luzerner Reformierte finanzieren neu Palliativseelsorge in Hospiz
Die Evangelisch-Reformierte Landeskirche des Kantons Luzern finanziert neu die Palliativ Seelsorge im Hospiz Zentralschweiz mit und tritt dem Verein Care Teams / Notfallseelsorge Schweiz bei.
“Palliative Care Box” stellt Arbeitsinstrumente und Praxishilfen bereit
Die “Palliative Care Box” bietet Arbeitsinstrumente zur Prozessentwicklung und Umsetzungshilfen zu den Palliative Care-Kernleistungen. Sie richtet sich an Leitungs- und Fachpersonen in der stationären Langzeitpflege und in Institutionen.
Berner Sozialdiakoniekonferenz tagt zu diakonischer Begleitung von Sterbenden
Eine Gesellschaft, die sich mit der eigenen Endlichkeit auseinandersetzt, ist zutiefst menschlich, solidarisch und reif, so ein Votum der Bernischen Sozialdiakoniekonferenz zum Thema Sterben.
Diakonie-Präsident wirbt für mehr Vielfalt in ehrenamtlicher Hospizarbeit
Zum Welthospiztag am 12. Oktober wünscht sich der deutsche Diakonie-Präsident Ulrich Lilie mehr Vielfalt im Hospiz – sowohl seitens der dort Engagierten als auch der Begleiteten. Beide Seiten seien sehr homogen durch die gesellschaftliche Mitte besetzt.
Thurgauer Landeskirche veröffentlicht Orientierungshilfe zum begleiteten Suizid
Die Sterbehilfe-Debatte nicht unwidersprochen der Sterbe-Lobby überlassen: Die Evangelische Landeskirche im Thurgau positioniert sich mit der Publikation und Materialsammlung “Den Weg zu Ende gehen” zum assistierten Suizid.
Diagnose Demenz: Wer setzt sich für meine Würde ein?
Eine Fachtagung zu Palliative Care und Dementia Care brachte über 200 Teilnehmende in der Kartause Ittingen zusammen. Wie Erkrankte und Angehörige Gegenwart und Zukunft bestmöglich leben können, stand im Fokus der Tagung.
Letzte Hilfe: Am Ende wissen, wie es geht.
Das Lebensende macht uns hilflos, denn uraltes Wissen zur Sterbebegleitung ist mit der Industrialisierung verloren gegangen. Sagt der Verein „Letzte Hilfe“. Durch einen Kurs soll dieses Wissen zurückgewonnen werden.
CH: Seelsorge hat in Palliative Care an Respekt gewonnen
Am nationalen Palliative Care-Kongress in Biel legten die Landeskirchen Leitlinien für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit vor, die die Seelsorge als Fachdisziplin stärken soll. Ein Grundlagenpapier ordnete dazu die Spiritual Care in die Palliativarbeit ein. Eine Kunstinstallation zu den spirituellen Dimensionen der Palliative Care wurde viel beachtet.
CH: Palliative Care-Ausbildung der Aargauer Landeskirchen erreicht neue Höchstzahl
149 Personen wurden im letzten Jahr auf verschiedenen Niveaus in Palliative Care und Begleitung ausgebildet, melden die Aargauer Landeskirchen. Damit erreiche das gleichnamige Programm einen neuen Höchststand.
AT: Hospiz und Palliativversorgung sicherstellen
Jeder und jede, der oder die Hospiz- oder Palliativversorgung benötigt, soll diese auch bekommen, so die österreichische Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. Organisation und Finanzierung seien zersplittert.
Nationale ökumenische Tagung “Palliative Care in den Gemeinden”
Eine nationale ökumenische Tagung brachte am 12. September die reformierten und katholischen Themenverantwortlichen zu Palliative Care in Zürich zusammen. Die Kirchen müssen auch in der ambulanten Palliative Care ihren Grundauftrag der Begleitung von Menschen am Lebensende wahrnehmen, lautete die Botschaft.
CH: Diakonie Bethanien schliesst Palliative Care-Zentrum aus Kostengründen
Das 2008 in Zürich gegründete Kompetenzzentrum für Palliative Care “Pallivita Bethanien” wird zum 31. Oktober geschlossen. Neben Kostengründen wird geltend gemacht, dass die einst existierende Angebotslücke durch Spitäler auf dem Platz Zürich geschlossen wurde.
CH: Palliative Care – Wanderausstellung im Thurgau
Vom 20.-26. August gastiert die Wanderausstellung Palliative Care von Palliative Ostschweiz im Alterszentrum Sunnewies Tobel (TG). Der Besuch der Wanderausstellung und die Veranstaltungen sind öffentlich, der Eintritt ist frei.
CH: Bundesrat befasst sich mit Betreuung von Menschen am Lebensende
Der Ständerat hat ein Postulat überwiesen, nach welchem sich der Bundesrat mit der Frage befassen soll, wie die Betreuung und Behandlung von Menschen am Lebensende verbessert werden könnte.
CH: Nationale ökumenische Tagung zu Caring Communities und Palliative Care
Die Fachgruppe Palliative Care der Diakonie Schweiz führt am 12. September eine Tagung unter dem Titel “Caring Communities: Palliative Care in den Gemeinden” durch. Sie soll das Netzwerk der Themenverantwortlichen stärken und für einen vertieften inhaltlichen Austausch sorgen.
Sterben in der Schweiz und kirchliche Palliative Care
Pascal Mösli bebennt in seinem Beitrag Herausforderungen für kirchliches Handeln bei Palliative Care und kommentiert die Ergebnisse des NFP 67 zu Sterben und Tod in der Schweiz. Ein Beitrag aus dem Jahrbuch Diakonie Schweiz.
CH: Ökumenische Fachstelle bildet Freiwillige für Palliative Care – Begleitung aus
Die ökumenische Fachstelle Baselland bildet freiwillige Palliative Care – Begleitpersonen aus. Sie begleiten Schwerkranke, die in Würde zuhause sterben möchten.
CH: SAMW revidiert Richtlinien für die Sterbehilfe
Neben der Betreuung von Sterbenden behandeln die Richtlinien neu auch Patienten, die an einer tödlichen Krankheit leiden und die Äusserung eines Sterbewunsches. Neu sind die Richtlinien auch auf Kinder oder in Notfallsituationen anwendbar.
CH: “Dem Tod den Schrecken nehmen” – Palliative Care-Fachtagung in Aarau
Eine interdisziplinäre Fachtagung diskutierte die Frage, wie Palliative Care die Angst vor dem Tod lindern könnte. Am meisten Halt gibt die Haltung der Betreuenden, so das Fazit. 7770 Stunden haben Freiwillige im Aargau dabei im vergangenen Jahr 565 Personen begleitet.
CH: Pflegeverband veröffentlicht ethischen Standpunkt zur Begleitung am Lebensende
Der aktuelle ethische Standpunkt des Schweizer Berufsverbandes der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) beschreibt die Komplexität der pflegerischen Begleitung von Menschen am Lebensende und schlägt Handlungsempfehlungen für die Pflege vor.
CH: Palliative.ch entwickelt schweizweite Palliative-Care-Übersicht
Die Plattform palliativkarte.ch wird zu einer schweizweiten Gesamtübersicht qualitativ guter Palliative Care weiterentwickelt. Die Gesellschaft palliative.ch hat die Seite übernommen und will sie in Zusammenarbeit mit den Gründern verbessern.
“Wir sollten uns von fixen Vorstellungen und Bildern lösen, was den Sterbeprozess angeht”
Der Theologe Prof. Dr. Markus Zimmermann von der Universität Freiburg präsidierte die Leitungsgruppe des Nationalforschungsprogramms NFP 67 zum Thema Lebensende. Im Interview mit diakonie.ch erläutert er zentrale Forschungsergebnisse zum Thema Spiritualität, Sedierung, Palliative Care und das Verhältnis der Schweizer Bevölkerung zu Heimen und Spitälern.
NFP 67 Lebensende: Die Bedürfnisse der Sterbenden werden zu wenig berücksichtigt.
200 Forschende, 33 Einzelprojekte, 15 Millionen Franken Kosten und 5 Jahre Dauer: die Zahlen zum Nationalen Forschungsprogramm 67 beeindrucken. “Lebensende” ist Titel und Inhalt zugleich.
CH: Seelsorge-Hotline für die Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen
Aktuelles Die katholische und reformierte Kirche haben gemeinsam eine zentrale Telefonnummer eingerichtet, die Seelsorge für Menschen in der letzten Lebensphase vermittelt. Hier können Schwerkranke und Sterbende, ihre Angehörigen sowie Ärzte und Pflegende...
AT: Diakonie Österreich zum Welt-Hospiztag: in Würde sterben ist ein Recht
Zugang zu professioneller Hospizbetreuung zu bekommen, entspricht oftmals beinahe einer Gnade, so Michael Chaluoka, Direktor der Diakonie Österreich, zum Welt-Hospiztag.
Um des Lebens, nicht um des Sterbens willen
Frank Mathwig ist der Suizidhilfe gegenüber kritisch eingestellt. Der Theologe und Ethiker sieht dahinter eine wachsende gesellschaftliche Gleichgültigkeit gegenüber dem Sterben. Er plädiert für die Vielfalt des menschlichen Lebens und Erlebens.
AT: Hospizbetreuung – Recht statt Gnade
Aktuelles Links: Diakonie Österreich-Pressemitteilung Zur Menschenwürde gehört, dass alle Menschen auch die letzte Phase ihres Lebens in Würde verbringen können, so die Diakonie Österreich in einer Pressemitteilung. Menschen mit Behinderung und Kinder sollten nicht...