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Nobelpreisträger und EU-Abgeordnete appellieren für Freigabe von Impfstoff-Lizenz

Apr 28, 2021 | Aktuelles - Corona, Archiv, Gesundheitliche Versorgung

Mehr als 400 Abgeordnete des EU-Parlaments und anderer Parlamente, 175 Nobelpreisträgerinnen und -träger sowie tausende zivilgesellschaftliche Akteure unterstützen eine Forderung nach einem Aussetzen der Lizenzen für Corona-Impfstoffe.

In wohlhabenden Ländern sei inzwischen jeder vierte Mensch gegen das Corona-Virus geimpft, in armen Ländern nur jeder 500. so Brot für die Welt in einer Medienmitteilung. Dieses Missverhältnis mache es deutlich, dass es dringend geboten sei, mehr Impfstoffe zu produzieren und die dafür nötigen geistigen Eigentumsrechte unter definierten Bedingungen auszusetzen.

Die europäische Kommission und die EU-Mitgliedsstaaten ignorierten weiterhin die Forderungen nach einer Aussetzung des Patents, die die weltweite Produktion und Verfügbarkeit von Covid-19-Impfstoffen und notwendiger Ausrüstung deutlich erhöhte.

Vor kurzem haben laut Meldung fast 400 Abgeordnete des Europäischen Parlaments und der nationalen Parlamente der EU einen gemeinsamen Aufruf unterzeichnet, in dem sie ihre eindeutige Unterstützung für die Maßnahme zum Ausdruck bringen und die Aufrufe von 175 Nobelpreisträgern und ehemaligen Staats- und Regierungschefs, des Generaldirektors der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Wissenschaftlern, Gewerkschaften, NGOs und der breiten Öffentlichkeit unterstützen.

Die Unterstützung der Lizenz-Aussetzung wäre eine der wirksamsten und effektivsten Möglichkeiten für Regierungen, ihr Engagement für die globale Zusammenarbeit zu demonstrieren und den weltweiten Zugang zu Impfstoffen zu verbessern, so Brot für die Welt. Es sei offensichtlich, dass es aufgrund begrenzter Herstellungskapazitäten sowie anderer Herausforderungen für die Lieferkette unzureichende Impfstoffdosen gebe. Erfahrungsgemäß könnten und würden freiwillige Mechanismen nicht die für die Bewältigung dieser Herausforderung erforderliche Steigerung der Produktion und des Technologietransfers fördern.

Wenn die Situation unverändert bleibe, bestimmten die Interessen und Profite der Wenigen das Schicksal der Meisten. Wie der Generaldirektor der WHO gesagt habe, seien wir dem Risiko eines katastrophalen moralischen Versagens ausgesetzt.