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Nationale Anlaufstelle “Alter ohne Gewalt” lanciert

Apr 3, 2019 | Archiv, Gewaltschutz

300’000 ältere Menschen sind in der Schweiz von Misshandlungen betroffen. Die neu gegründete nationale Anlaufstelle “Alter ohne Gewalt” will mit einem Nottelefon und einer Internetseite dagegen wirken.

Misshandlungen an älteren Menschen sind eine Realität in der Schweiz, schreibt die Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter UBA in einer Medienmitteillung vom 2. April. 2018 wurden rund 200 Fälle in den drei regional tätigen Organisationen gemeldet.

Gewalt im Alter sei jedoch noch ein Tabuthema. Gewaltsituationen fänden sehr oft zu Hause statt, ausgehend vom Partner, der Partnerin oder erwachsenen Kindern. Oft gehe diese Gewalt mit der Überforderung pflegender Angehöriger einher, so die UBA. Auch in Institutionen komme es jedoch durch Personal- oder Weiterbildungsmangel oder durch häufigen Personalwechsel zu Gewalt.

Die Opfer der Misshandlungen empfänden Scham und Schuldgefühle. Sie wagten nicht, über das Geschehene zu sprechen und wüssten nicht, an wen sie sich wenden könnten, um Hilfe zu erhalten. Isoliert, abhängig und ausgeliefert zu sein, sei eine Grundangst der Menschen vor dem Alter, so UBA-Präsidentin Monika Stocker. Ihr sei Sicherheit und Gewissheit, dass dies nicht geschehe, entgegenzusetzen.

Die nationale Anlaufstelle “Alter ohne Gewalt” soll dem entgegenwirken. Betroffene sollen unkompliziert Zugang zu fachgerechter Hilfe und Beratung erhalten. Die Telefonnummer 0848 00 13 13 soll rasche Unterstützung bieten. Die dreisprachige Internetseite www.alterohnegewalt.ch vermittelt Informationen und Kontakte. Dank der Bündelung von Expertenwissen könnten Aufklärung und Sensibilisierung schweizweit erfolgen.

Die Anlaufstelle ist Ergebnis der Zusammenarbeit der Unabhängigen Beschwerdestelle für das Alter UBA in der Deutschschweiz, Pro Senectute im Tessin und Misox sowie alter ego in der Westschweiz.