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Lokalität und Kreislaufwirtschaft als Mittel gegen Hunger

Sep 10, 2021 | Archiv, Gesundheitliche Versorgung

Ob der UN-Ernährungsgipfel die dringend notwendigen Veränderungen des Ernährungssystems wird einleiten können, ist fraglich, so das HEKS. Nötig seien der Fokus auf Lokalität und Kreislaufwirtschaft.

Um bis 2030 Hunger und Unterernährung zu beenden, braucht es tiefgreifende Veränderungen im Ernährungssystem, so Malte Reshöft, Themenbeauftragter für Ernährungs- und Marktsysteme des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen Schweiz HEKS in einem Interview auf der Internetseite des Hilfswerks.

Nachdem die Zahl der hungernden Menschen stetig abgenommen hätte, steige sie seit 2014 wieder an. Der Klimawandel und steigende Preise für Lebensmittel seien die Hauptursachen. Auch habe Covid-19 dazu geführt, dass 120 Millionen Menschen zusätzlich von Hunger betroffen seien.

Reshöft kritisiert das Zustandekommen des UNO-Ernährungsgipfels Ende September. Durch eine Art Hinterzimmer-Deal zwischen dem Weltwirtschaftsforum und dem UNO-Generalsekretär sei dem Committee for Food Security seine bisher federführende Rolle zur Gestaltung internationaler Ernährungspolitiken aus der Hand genommen worden.

Das sei bedenklich, da im Committee auch die Stimmen der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern eingebracht werden könnte. Die jetzige Organisation des Gipfels führe zu einem sehr starken Übergewicht transnationaler Konzerne.

Die Ernährung der Welt sei nur mit den Konzernen zu sichern, man stelle aber infrage, welche Rolle diese Konzerne dabei spielen sollten, so Reshöft laut Webseite. 

Man bekomme die diversen Herausforderungen nur durch Ernährungssysteme gelöst, die durch Lokalität und Kreislaufwirtschaft geprägt seien. Das laufe aber der Logik der transnationalen Konzerne bisher eher zuwider.