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Kritik an Beschlagnahmung des Seenotretters Sea Watch

Mai 21, 2019 | Archiv, Migration und Flucht

Italiens Behörden haben das deutsche Rettungsschiff Sea-Watch 3 festgesetzt. Der Ratsvorsitzende der EKD, Heinrich Bedford-Strohm, die Kriminalisierung der Seenotrettung.

Menschen in Seenot müsse geholfen werden, so Bedford-Strohm in einer Medienmitteilung der Evangelischen Kirche in Deutschland EKD. Recht und Humanität verpflichteten dazu. Die Beschlagnahmung des zivilen Rettungsschiffes Sea-Watch 3 und die geplanten weiteren Gesetzesverschärfungen für Seenot-Rettungskräfte sollen Lebensrettung im Mittelmeer unmöglich machen, so der Ratsvorsitzende. Das Verhalten des italienischen Innenministers widerspreche allem, wofür das Christentum stehe.

Die Kriminalisierung der Seenotrettung müsse ein Ende haben, wird Bedford-Strohm zitiert. Nach dem UN-Hochkommissariat für Menschenrechte solle auch die deutsche Bundesregierung in dieser Frage gegenüber Italien deutlich Stellung beziehen. Der EKD-Ratsvorsitzende dankte der Besatzung der Sea-Watch für ihren unermüdlichen Einsatz. Erneut sei dutzenden Menschen das Leben gerettet worden.

Bedford-Strohm hatte vor wenigen Wochen bereits die vorliegende Bestätigung der Europäischen Union, die Seenotrettung im Mittelmeer im Rahmen der Operation Sophia auszusetzen, kritisiert. Sie sei ein moralisches und politisches Versagen Europas auf dem Rücken der Schwächsten. Mehr Menschen würden von jetzt an im Mittelmeer ertrinken, weil Kräfte zur Seenotrettung fehlten.