Klimawandel wichtigstes Thema der Generation Z

Klimawandel wichtigstes Thema der Generation Z

Schweizerinnen und Schweizer zwischen 18 und 25 Jahren sind vor allem über den Zustand der Umwelt besorgt, lautet das Ergebnis einer Umfrage von Amnesty International. Klimwandel, Umweltverschmutzung und Zugang zu sauberem Wasser sind demnach die brennendsten Themen.

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Klimawandel wichtigstes Thema der Generation Z

Schweizerinnen und Schweizer zwischen 18 und 25 Jahren sind vor allem über den Zustand der Umwelt besorgt, lautet das Ergebnis einer Umfrage von Amnesty International. Klimawandel, Umweltverschmutzung und Zugang zu sauberem Wasser sind demnach die brennendsten Themen.

58 Prozent der Umfrageteilnehmenden in der Schweiz waren laut Amnesty der Ansicht, dass der Klimawandel eines der wichtigsten Themen ist, denen die Welt sich heute gegenübersieht. Auf den weiteren Plätzen folgten die Umweltverschmutzung mit 49 Prozent, der sichere Zugang zu Wasser mit 37 Prozent, der Terrorismus mit 33 Prozent, der Verlust von natürlichen Ressourcen mit 30 Prozent und Gewalt gegen Frauen mit 24 Prozent.

Für die 22 Länder umfassende “Future of humanity” – Umfrage wurden mehr als 10000 Personen der sogenannten Generation Z – Altersgruppe der 18-25-Jährigen befragt, in der Schweiz wie auch in den anderen Ländern je 500. Die Umfrageteilnehmenden wurden aufgefordert, fünf Themen aus einer Liste von 23 wichtigen globalen Problemen auszuwählen.

Die Umfrageergebnisse werfen nicht nur ein Licht darauf, wie die globale Klimakrise wahrgenommen wird, sondern darüber hinaus auf den täglichen Kampf und die Sorgen der Generation Z in ihrem eigenen Land, so Amnesty. So werde in allen 22 Umfrageländern mit 36 Prozent die Korruption als sehr ernstes nationales Problem wahrgenommen. Weitere wichtige nationale Aspekte waren demnach mit 26 Prozent die wirtschaftliche Stabilität sowie die Umweltverschmutzung, mit 25 Prozent die Ungleichheit bei der Einkommensverteilung, mit 22 Prozent der Klimawandel und mit 21 Prozent Gewalt gegen Frauen.

Für die Schweiz wurde eine leicht andere Sorgenrangliste für das eigene Land ermittelt. An der Spitze stand die Ungleichheit der Einkommensverteilung mit 45 Prozent, der Klimawandel mit 39 Prozent, die Umweltverschmutzung mit 31 Prozent, die Migration mit 28 Prozent und die Ungleichbehandlung der Geschlechter mit 27 Prozent.

Die Umfrage zeige ausserdem, dass eine deutliche Mehrheit der jungen Leute die Menschenrechte im Allgemeinen als wichtiges Gut einschätze, so Amnesty. So hätten 73 Prozent der Aussage zugestimmt, dass der Schutz der Menschenrechte wesentlich für die Zukunft des Landes sei. 11 Prozent hätten dies abgelehnt. Für 63 Prozent sollten Regierungen das Wohlergehen ihrer Bürgerinnen und Bürger ernster nehmen als das Wirtschaftswachstum – 13 Prozent stimmten hier nicht zu. Und 60 Prozent stimmten gegenüber 15 Prozent Ablehnung zu, dass Menschenrechte auch dann geschützt werden müssen, wenn dies negative Auswirkungen auf die Wirtschaft hat.

In allen befragten Ländern seien viele junge Leute der Ansicht, dass die Regierung die Hauptverantwortung bei der Aufrechterhaltung der Menschenrechte trage, so die Umfrage. Demnach meinen dies 73 Prozent, gegenüber 15 Prozent für Privatpersonen, 6 Prozent für die Wirtschaft und 4 Prozent für gemeinnützige Organisationen. Die jüngere Generation verdiene einen Platz am Verhandlungstisch, so Amnesty International. Die Diskussion darüber, wie man den weltweiten Herausforderungen begegnen wolle, müsse die Stimme derer einschliessen, die sich an vorderster Front dafür einsetzten.

Die Umfrage “Future of humanity” wurde von Amnesty International aus Anlass des Menschenrechtstages vom 10. Dezember veröffentlicht. Dazu wurde das Meinungsforschungsinstitut Ipsos MORI beauftragt. Die Interviews wurden online geführt. Laut Mitteilung wurden dazu Quoten für Geschlechts- und Altersgruppen sowie – sofern die Panelgrösse dies zuliess – die Region beachtet.

Bereits im vergangenen Jahr bestätigte die Statistik, dass der Klimawandel ein Thema für die Schweiz ist, denn die Schweizerinnen und Schweizer verbrauchen 2,9-mal mehr Umweltressourcen als verfügbar. Wir leben auf Kosten künftiger Generationen und anderer Erdteile, sagte das Bundesamt für Statistik BFS.

Der ökologische Fussabdruck misst den Verbrauch natürlicher Ressourcen und drückt in globalen Hektaren (gha) die Fläche aus, die für die Produktion dieser Ressourcen notwendig wäre. Der ökologische Fussabdruck zeigt auf, welche ökologische Produktionsfläche erforderlich ist, damit eine Region, ein Land oder die gesamte Menschheit die eigenen Bedürfnisse decken und die Abfälle neutralisieren kann.

Das Ungleichgewicht zwischen dem ökologischen Fussabdruck der Schweiz und der weltweit Biokapazität besteht schon seit Jahrzehnten, betonte das BFS bei der Präsentation neuer Zahlen. Dieser Konsum sei nur dank des Imports von natürlichen Ressourcen und der Übernutzung der globalen Güter wie der Atmosphäre möglich. Da die Schweiz jedoch 2,9-mal mehr Umweltleistungen und -ressourcen konsumiert als global pro Person verfügbar, sei ihr Konsum nicht nachhaltig: “Wir leben somit auf Kosten künftiger Generationen und anderer Erdteile”.

Die vorgestellten Zahlen von 2014 zeigen, dass der weltweite ökologische Fussabdruck pro Person die verfügbare Bio-Kapazität um 1,2 globale Hektare übersteigt. Die meisten Industrieländer verbrauchen dabei mehr als zwei Planeten Erde, während die Länder des indischen Subkontinents, Südostasiens und Afrikas weniger als einen Planeten verbrauchen. Der schweizerische Fussabdruck liegt demnach im Durchschnitt der westeuropäischen Länder.

Der Verbrauch fossiler Energie macht laut BFS fast 75% des ökologischen Fussabdrucks der Schweiz aus. Dieser Anteil sei in den vergangenen Jahrzehnten ausserdem am stärksten gewachsen. Mit 25% stelle jedoch auch der Bedarf an Ackerland, Wald und Weidewirtschaft einen wichtigen Anteil dar.

Das Global Footprint Network publiziert jedes Jahr überarbeitete und aktualisierte Ergebnisse des nationalen und globalen ökologischen Fussabdrucks. Diese beinhalten die Berechnungen des Fussabdrucks und der Biokapazität für die Schweiz sowie für 190 andere Länder.

 

 

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