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Kinderschutz Schweiz gibt Kuscheltieren als Beobachtern von Gewalt eine Stimme

Aug 27, 2020 | Archiv, Gewaltschutz

Gewaltsame Erlebnisse sind in vielen Familien in der Schweiz leider Alltag, so Kinderschutz Schweiz. In ihrer aktuellen Kampagne verleiht die Organisation Stofftieren als Beobachtern eine Stimme.

Nicht selten werde auf Trotz und Schreien des Kindes mit psychisch und physisch verletzenden Bestrafungen reagiert, so Kinderschutz Schweiz in einer Medienmitteilung. Diese Bestrafungen seien in zahlreichen Familien der Schweiz Alltagsrealität und gehörten für viele immer noch zur Erziehung.

Als passive Akteure inmitten gewaltsamer Ereignisse stünden Stofftiere den Kindern besonders nahe. Als stumme Zeugen nähmen sie eine einzigartige Perspektive ein. In ihrer Hilflosigkeit sei die Machtlosigkeit der Kinder wiedererkennbar, so die Organisation. Ziel der aktuellen Kampagne “Starke Ideen” sei Selbstreflexion der Eltern, die auf eine Erziehung ohne physische oder psychische Gewalt setzten.

Im Auftrag von Kinderschutz Schweiz führt die Universität Freiburg gemäss Mitteilung eine Studie in Form einer Momentanerhebung durch. Diese beinhalte eine Trendanalyse über die physische und psychische Gewalt in Erziehung und Partnerschaft in der Schweiz und solle Ende Oktober erscheinen. Neben Angaben zu Form und Häufigkeit von Gewalt würden zusätzliche Informationen erhoben, um ein besseres Verständnis des psychologischen und sozialen Kontextes von Gewaltvorkommen in Familie und Erziehung zu erhalten. Die letzte Erhebung wurde demnach 2017 durchgeführt.

Zu welchen Ergebnissen die Studie zum Bestrafungsverhalten von Eltern in der Schweiz komme, werde sich zeigen. Klar sei, dass die Eltern während des Corona-Lockdowns stärker gefordert gewesen seien als sonst. Aus diesem Grund sei das ganze Umfeld gefragt, wachsam zu sein.

Dass alle Kinder in Schutz und Würde gewaltfrei aufwachsen könnten, dass ihre Rechte gewahrt würden und ihre Integrität geschützt werde, sei ein Dauerauftrag.