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“Kinder werden regelmässig von der Justiz benachteiligt”

Nov 25, 2021 | Archiv, Recht

Die Justiz muss jedes Verfahren an die Situation des Kindes anpassen und Massnahmen ohne Freiheitsentzug bevorzugen, betont ein von Terre des hommes mitorganisierter Kongress zur Kinderrechtskonvention.

Eine in mehr als 40 Sprachen übersetzte Erklärung verpflichte Justiz und Politik, Hand in Hand mit jungen Menschen zu arbeiten, um allen Kindern weltweit einen gleichberechtigten, diskriminierungsfreien und inklusiven Zugang zur Justiz zu gewährleisten, so die Stiftung Terre des hommes in einer Medienmitteilung.

Obwohl der Grundsatz der Nichtdiskriminierung ein Grundpfeiler der Kinderrechtskonvention sei, würden junge Menschen immer noch regelmässig von der Justiz benachteiligt. So könnten im Nahen Osten Kinder bereits im Alter von 7 Jahren verfolgt und vor Gericht gestellt werden. Sie würden unter denselben Bedingungen und in denselben Einrichtungen wie Erwachsene inhaftiert.

Das Gerichtsverfahren solle auf die Bedürfnisse, die Situation und den Gesundheitszustand des Kindes zugeschnitten sein. Es solle psychosoziale Unterstützung angeboten werden, um dem Kind und seiner Familie zu helfen, die Ereignisse zu verarbeiten.

Entjustizialisierung, restaurative Justiz und Massnahmen ohne Freiheitsentzug sollten gefördert werden: die Rehabilitation und Wiedereingliederung junger Menschen anstelle einer Verurteilung könne die Rückfälligkeit verringern.

Kinder, die mit der Justiz in Berührung kämen, seien mit zahlreichen Formen von Widrigkeiten konfrontiert, die sich oft häufen und kriminelles Verhalten begünstigten, so die Mitteilung. Dazu gehörten häusliche Gewalt, Ungewissheit, Diskriminierung und Ausschluss von der Bildung.