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Immer mehr Eltern in Österreich können sich Schulstart nicht leisten, warnt Diakonie

Aug 24, 2021 | Archiv, Armut und Not

Schon ein einfaches Startpaket für die Schule können sich viele Familien in Österreich nicht leisten, warnt die Diakonie Österreich. Ein Chancenindex solle benachteiligte Standorte unterstützen.

74´000 Volksschulkinder und 75´000 Kinder in der Unterstufe lebten in einkommensarmen Haushalten, so die Diakonie Österreich in einer Medienmitteilung. Eltern klagten über die oft nicht mehr leistbaren Beiträge, die ihnen zu Schulbeginn abverlangt werden.

Schon ein einfaches Startpaket für die Schule könne 100 bis 300 Euro kosten. Dazu kämen je nach Schultyp und Schulstufe Kopierkosten, Milchgeld oder auch Projekt- und Wandertage sowie Elternvereinsbeiträge. All das mache laut letzter Schulkostenstudie der Arbeiterkammer zusammengerechnet 855 Euro Gesamtausgaben pro Schulkind aus.

27 Prozent aller Eltern würden zudem für ihr Kind gern Nachhilfe bekommen, können sich diese aber nicht leisten. Das Problem habe sich in der Coronakrise verschärft. Dringend reformbedürftig seien auch die Grundleistungen, die Schülerinnen und Schüler aus einkommensschwachen Elternhäusern unterstützen sollen.

Die Auszahlung der Schülerbeihilfe sollte beispielsweise auch die 9. Schulstufe erfassen. Gerade hier gebe es hohe Kosten im Ausbildungsjahr – und die Ausbildungsentscheidung steht an. Auch sei die Beihilfe zu wenig bekannt. 2010 seien noch 39 Millionen Euro an einkommensschwache Kinder ausbezahlt, 2020 nur mehr 21 Millionen.

Seit Jahren fordere die Diakonie einen österreichweiten Chancenindex ein, der Schulen an benachteiligten Standorten unterstützt. Zwar komme ein solcher Index jetzt, aber nur für 100 Schulen.