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Frauen erhalten fast 12 Prozent weniger Lohn

Jun 29, 2020 | Archiv, Gender- und Gleichstellungsfragen

Frauen verdienen in der Schweiz durchschnittlich 11,5 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. 98 Prozent der Männer mit einem kleinen Kind arbeiten, dagegen 78 Prozent der Frauen. Neue Zahlen des Bundesamtes für Statistik BFS.

In der Gesamtwirtschaft betrug der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern im Jahr 2018 11,5 Prozent, so das BFS zur Statistik. Das geschlechtsspezifische Lohngefälle variiert demnach je nach Wirtschaftsbranche. In den Branchen mit den tiefsten Löhnen verdienten Frauen 4314 Franken im Gastgewerbe und 4369 Franken Textil- und Bekleidungsindustrie. Der entsprechende Lohn ihrer männlichen Kollegen entsprach 4537 Franken respektive 5824 Franken, was einen Lohnunterschied von 4,9 bzw. 25,0 Prozent ergibt. In den Branchen mit den höchsten Löhnen erhielten Frauen 9290 Franken Lohn in der Pharmaindustrie und 7883 Franken in Berufen der Finanzdienstleistungen, während Männer 10 052 Franken bzw. 11 350 verdienten, was einem Unterschied von 7,6 respektive 30,5 Prozent entspricht. 

In Paarhaushalten mit Kindern unter 25 Jahren variiert die Erwerbsquote der Väter je nach Alter des jüngsten Kindes kaum, so das BFS zu den neuen Zahlen. Sie beträgt demnach 98 Prozent, wenn das jüngste Kind 0 bis 3 Jahre oder 4 bis 12 Jahre alt ist, und 97 Prozent, wenn es 13 bis 24 Jahre alt ist. Die Erwerbsquote der Mütter mit gleicher Familiensituation ist hingegen je nach Alter des jüngsten Kindes unterschiedlich. Sie steigt von 78 Prozent, wenn es 0- bis 3-jährig ist, auf 83 Prozent wenn es 4- bis 12-jährig und 87 Prozent wenn es 13- bis 24-jährig ist. Im Vergleich dazu weisen die mit ihren Kindern alleinlebenden Mütter eine höhere Erwerbsquote auf, wenn das jüngste Kind 4 bis 12 Jahre (90 Prozent) oder 13 bis 24 Jahre alt ist (89 Prozent).

Bei den erwerbstätigen Vätern in Paarhaushalten geht laut Statistik der Anteil der Teilzeitbeschäftigten mit steigendem Alter der Kinder zurück: 16 Prozent sind Teilzeit erwerbstätig, wenn das jüngste Kind im Vorschulalter ist, 10 Prozent wenn es 4 bis 12 Jahre alt ist und 8 Prozent wenn es 13 bis 24 Jahre alt ist. Auch bei Müttern in Paarhaushalten ist der Anteil der Teilzeiterwerbstätigen mit 83 Prozent am höchsten, wenn das jüngste Kind 0 bis 3 Jahre alt ist, und er sinkt auf 76 Prozent, wenn es 13 bis 24 Jahre alt ist. Teilzeit ist bei alleinlebenden Müttern mit Kindern weniger verbreitet (67 Prozent).