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Expertenforum warnt vor Abschottung und nationalen Egoismen

Jan 21, 2019 | Archiv, Europa

Rund 200 internationale Expertinnen und Experten diskutierten die aktuellen tiefgreifenden demografischen globalen Veränderungen. Anlass war das 8. Berliner Demografie Forum zum Thema “Vielfalt – Gleichwertigkeit – Zusammenhalt”.

“Die Antwort auf die Frage, was gutes Leben ausmacht, divergiert immer stärker”, so Ulrich Lilie. Der Präsident der Diakonie Deutschland und Veranstalter des Forums betonte laut Mitteilung die Bedeutung des gesellschaftlichen Dialogs. Viele fänden sich nur schwer zurecht und kommunizierten deshalb “lieber in ihren geschlossenen Gesellschaften”. Dies müsse sich ändern. Es gelte, mit Menschen aus unterschiedlichen Welten und Denkzusammenhängen zu reden und zusammenzuarbeiten. 

Interessiert abzuwarten, sei zu wenig, so der ehemalige deutsche Bundesminister Franz Müntefering. Die Zukunftsperspektive hänge wesentlich davon ab, ob in der Gesellschaft Bereitschaft bestehe, miteinander und füreinander Verantwortung zu übernehmen. Das erfordere auch, dass der Staat und die Kommunen gemeinsam abgestimmt nachhaltige Konzepte böten und stützten.

Auch denen, die neu zu uns kämen, müssten mehr Teilhabe und bessere Chancen auf Bildung und Arbeit ermöglicht werden, betonte Jörg Rocholl, Präsident der Internationalen Wirtschaftshochschule ESMT Berlin. Der Gefahr von zunehmender Abschottung und nationalen Egoismen sollte mehr internationale Zusammenarbeit entgegengesetzt werden. Die offenen Grenzen, der freie Handel und die Personenfreizügigkeit innerhalb Europas seien Grundsteine des Wohlstandes. Dies dürfe nicht verspielt werden.

Das Berliner Demografische Forum ist laut eigenen Angaben eine überparteiliche Diskussions- und Austauschplattform mit dem Ziel, Lösungsansätze für die Herausforderungen des demografischen Wandels zu identifizieren. Ausrichter der Konferenzreihe ist unter anderem die Diakonie Deutschland.

Berliner Demografie Forum 2018. Bild: Michael Fahrig.

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