Aktuelles

Entwicklungswerk für Ausweitung der Impfstoff-Produktionslizenzen

Jul 22, 2021 | Aktuelles - Corona, Archiv, Gesundheitliche Versorgung

Die Ausweitung der Produktion neuer Medikamente und die Vergabe neuer Lizenzen waren entscheidend im Kampf gegen den HIV. Daraus sollten Lehren gezogen werden, so Brot für die Welt angesichts Corona.

Es habe viele Jahre gedauert, bis rund zwei Drittel der Menschen mit HIV Zugang zu einer lebensrettenden Therapie erhalten haben, so Brot für die Welt in einer Medienmitteilung. Entscheidend sei gewesen, dass durch die Ausweitung der Produktion neuer AIDS-Medikamente und damit einhergehend die Vergabe von Produktionslizenzen an einen Patentpool die Preise für AIDS-Medikamente deutlich reduziert werden konnten.

Das Deutsche Institut für Ärztliche Mission e. V. Difäm und Brot für die Welt fordern daher aus Anlass der 11. Internationalen HIV-Konferenz, zur Eindämmung der Corona-Pandemie Lehren aus der HIV-Epidemie zu ziehen. Der Patentschutz und der Schutz weiterer geistiger Eigentumsrechte auf Covid-19-Impfstoffe, Diagnostika und Medikamente sollten vorübergehend ausgesetzt werden, so die Mitteilung. Wissen und Technologien zur Herstellung der notwendigen Produkte sollten in den dafür vorgesehenen Patentpool eingespeist werden.

Mehr als 34 Millionen Menschen seien bis heute an AIDS-bedingten Erkrankungen gestorben. Bislang seien weltweit fast vier Millionen Menschen, die sich mit dem Corona-Virus infiziert hatten, gestorben. Man habe die Chance, Millionen Menschenleben zu retten, wenn alle Menschen jetzt Zugang zu Impfstoff bekämen.

Doch die Impfstoffe seien knapp und teuer, und der Zugang zu Tests, Sauerstoff und lebensrettenden Medikamenten sei eng limitiert. Gegen Corona seien in Afrika bisher nur ein Prozent der Bevölkerung zweifach und damit vollständig geimpft. Patente und der Schutz von weiterem geistigen Eigentum dürften dem weltweiten Zugang zu lebensrettenden Medikamenten und Präventionsmaßnahmen wie Tests und Impfungen nicht im Weg stehen, so die Mitteilung.

Die internationale Gemeinschaft müsse eine bessere Gesundheitsversorgung neben der Vorbeugung zukünftiger Pandemien höher als bisher auf die Agenda setzen. Viel zu lang seien die gesundheitlichen Bedürfnisse von Millionen von Menschen vernachlässigt worden.