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Entwicklungsorganisationen fordern Rechtssicherheit für indigene Völker

Aug 6, 2019 | Archiv, Klimaschutz, Recht

Der Lebensraum indigener Völker ist weltweit durch Wirtschaftsinteressen bedroht, so Brot für die Welt und andere Organisationen anlässlich des Tags der indigenen Völker am 9. August. Sie fordern einen effektiven Rechtsschutz.

Gemeinsam mit einem Koordinierungskreis fordert das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt die deutsche Bundesregierung auf, die Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorganisation ILO zu ratifizieren. Die Konvention schützt gemäss Mitteilung von Brot für die Welt indigene Völker vor Unterdrückung, Diskriminierung und Vertreibung.

Die Konvention stelle für indigene Völker ein zentrales Instrument zur Stärkung ihrer international anerkannten Menschenrechte dar, wird Cornelia Füllkrug-Weitzel zitiert. Sie könne für alle einen entscheidenden Beitrag zum Schutz des globalen Klimas und der biologischen Vielfalt leisten, so die Präsidentin von Brot für die Welt.

Die Konvention räumt indigenen Völkern bei Grossprojekten auf ihrem Land ein Konsultationsrecht ein und hebt ihre Rechte an den natürlichen Ressourcen ihres Landes ausdrücklich hervor. Dies schliesst demnach die Beteiligung an Nutzung, Bewirtschaftung und Erhaltung dieser Ressourcen ein. Brasilien wolle beispielsweise seine Agrarexporte erhöhen und den Sojaanbau im Amazonas-Regenwald ausweiten. Dafür werde die dort lebende indigene Bevölkerung von ihrem Territorium vertrieben und der Regenwald abgeholzt, so Brot für die Welt.

Weltweit leben gemäss Mitteilung 370 Millionen Indigene mit 5000 verschiedenen Kulturen in etwa 90 Staaten.