Aktuelles

Die Schweiz verbraucht 87 Millionen Tonnen Material pro Jahr

Apr 16, 2021 | Archiv, Klimaschutz

Der Bund hat die gesamten Material- und Energieflüsse der schweizerischen Volkswirtschaft erfasst. Und stellt fest: durch einen angepassten Lebensstil könnte die Schweiz ihre Treibhausgasemissionen um 16 Prozent reduzieren.

Bauwerke, Industrieanlagen, Strassen, Autos, Benzin, Strom und der Konsum: was verbraucht die Schweiz pro Jahr? Dieser Frage ging ein Projekt der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa nach, wie es in einer Medienmitteilung heisst.

Der inländische Materialkonsum beträgt demnach netto pro Jahr 87 Millionen Tonnen. Dies entspreche der nötigen Masse, um die Schweizer Volkswirtschaft am Laufen zu halten. 12 Millionen Tonnen gelangen in die endgültige Entsorgung, der Export beläuft sich auf 18 Millionen Tonnen.

Ein grosser Teil des zufliessenden Materials verbleibe im System und lasse das gedachte Materiallager der Schweiz wachsen – auf mittlerweile rund 3,2 Milliarden Tonnen, so die Mitteilung weiter. Alle Zahlen beziehen sich auf das Jahr 2018.

Fast die Hälfte des neu verwendeten Materials im Bausektor ist laut Mitteilung Beton – knapp 40 Millionen Tonnen jährlich. Der gesamte Bausektor kommt demnach auf 62 Millionen Tonnen, während der Bereich Produktion und Konsum» nur knapp 18 Millionen Tonnen verbraucht: ein Fünftel der insgesamt verbrauchten Masse.

Bei der Umweltbelastung nehme die Studie insbesondere die Treibhausgasemissionen ins Visier, so das Empa. Herausragende Ursache sei der Treibstoffverbrauch mit knapp 25 Millionen Tonnen, ein Anteil von rund einem Viertel an den jährlichen Emissionen. Auf den nachfolgenden Rängen lägen Brennstoffe mit knapp 20 Prozent, Nahrung für Menschen mit mehr als 18 Prozent, Elektrizität mit knapp 6 Prozent und Stahl mit knapp 5 Prozent. Weiter steuerten auch Textilien und Leder sowie chemische Grundstoffe mit je 4,5 Prozent einen nennenswerten Teil bei.

Weiter betrachtete die Studie laut Mitteilung den Einfluss des persönlichen Lebensstils auf die Treibhausgasemissionen. Würden sich alle Einwohner so verhalten wie das Fünftel der hiesigen Bevölkerung mit dem vorbildlichsten Lebensstil, liessen sich die gesamten Treibhausgasemissionen der Schweiz um 16 Prozent reduzieren. Würden sich hingegen alle wie dasjenige Fünftel mit dem unökologischsten Lebensstil verhalten, stiegen die Emissionen um 17 Prozent an, so das Empa.