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Die Hälfte der Kinder und Jugendlichen fühlt sich im Internet nicht sicher

Mai 24, 2019 | Archiv, Kinder und Jugendliche

Sexuelle oder gewalthaltige Darstellungen, diskriminierende Nachrichten, Kontakt mit Fremden: fast alle 15- bis 16-jährigen waren diesen Risiken im Internet bereits ausgesetzt. Die Hälfte der Kinder und Jugendlichen fühlt sich dort nicht sicher.

Mit 10 Jahren waren 9 Prozent der Kinder bereits Opfer von Diskriminierung im Internet und 5 Prozent haben Cybermobbing erlebt. Mit 14 Jahren hat jeder zweite Jugendliche bereits sexuelle Darstellungen gesehen. 45 Prozent der 15- bis 16-Jährigen haben schon Verletzungen der Privatsphäre erlebt, 41 Prozent wurden nach sexuellen Informationen gefragt. Die Hälfte der Kinder und Jugendlichen fühlt sich im Internet nicht grundsätzlich sicher. Die neuesten Zahlen der Studie “EU Kids Online Schweiz” zeigen, dass Kinder und Jugendliche im Internet unterstützt werden müssen, sagt das Bundesamt für Sozialversicherungen in einer Medienmitteilung.

Problematische nutzergenerierte Inhalte seien das häufigste Risiko, heisst es. Dabei handele es sich um von Nutzern verbreitete gewalthaltige Bilder, Hassnachrichten oder Erfahrungen im Zusammenhang mit Drogen, mit Selbstverletzung, Verwendung von Waffen, Magersucht und anderem. 

Kinder und Jugendliche urteilten trotzdem sehr differenziert und sähen auch die Chancen, die das Internet biete, sowohl als Informations- und Lernquelle als auch als Hilfe und Unterstützung, um anderen zu helfen, so das Bundesamt.

Eltern und Lehrpersonen spielen bei der Prävention eine sehr wichtige Rolle, heisst es weiter. Im Idealfall sollten sie zusammenarbeiten und ihre Aufgaben sinnvoll koordinieren. Die Kompetenzen der Lehrpersonen müssten dabei weiterentwickelt werden.

Die Studie “EU Kids Online” wurde nach 2013 zum zweiten Mal durchgeführt. 67 Schulklassen mit 1026 Schülerinnen und Schülern zwischen 9 und 16 Jahren sowie deren Lehrpersonen wurden in der Deutsch- und Westschweiz befragt. Die Daten seien repräsentativ und für die ganze Schweiz gültig, so das Bundesamt. Die Ergebnisse lieferten nützliche Erkenntnisse darüber, welcher Unterstützungsbedarf für junge Internetnutzerinnen und -nutzer bestehe und wo die Prävention bei Familien und an Schulen ansetzen solle.