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“Die Chance, gut aufzuwachsen, darf nicht vom Wohnort abhängen”

Mai 28, 2020 | Archiv, Kinder und Jugendliche

Ein gutes Aufwachsen von allen Kindern und Jugendlichen muss Priorität haben, sagen über 50 deutsche Organisationen in einer gemeinsamen Erklärung anlässlich des Internationalen Kindertages am 1. Juni.

Immer noch lebe in Deutschland jedes vierte Kind in Armut, so die Organisationen, zu denen auch die Diakonie Deutschland gehört. Man brauche überall eine öffentliche Infrastruktur, die den Kitabesuch genauso ermögliche wie den Besuch im Schwimmbad oder in der Bibliothek. Die Chance, gut aufzuwachsen, dürfe nicht vom Wohnort abhängen.

Auch für die finanzielle Grundsicherung müssten die tatsächlichen Bedarfe der Kinder Massstab sein. Zudem müssten Leistungen möglichst unbürokratisch und einfach in Anspruch genommen werden können, wird Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, zitiert.

Leistungen für Familien seien oft zu kompliziert und unübersichtlich gestaltet. Die Gefahr, dass die Leistungen erst gar nicht bei den armen Familien ankämen, sei gross. Die Familienförderung sei neu auszugestalten. Dabei dürfe der Ausbau der sozialen Infrastruktur nicht gegen die finanzielle Besserstellung ausgespielt werden.

Die Diakonie Deutschland setzt sich laut Mitteilung für eine Kindergrundsicherung ein, die alle existenzsichernden Hilfen für Familien und Kinder in einer Leistung zusammenfasst. Die Kindergrundsicherung solle einen Sockelbetrag für alle Kinder mit bedarfsgerechten Hilfen für Kinder aus einkommensarmen Familien verbinden.