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D: Neuauflage der Christlichen Patientenverfügung vorgestellt

Aug 28, 2018 | Archiv, Gesundheitliche Versorgung

Die christlichen Kirchen in Deutschland haben ihre seit 1999 herausgegebene Christliche Patientenvorsorge überarbeitet. Das Formular soll helfen, die eigenen Wünsche für den Umgang mit einer lebensbedrohenden Erkrankung festzuhalten.

Mit der Christlichen Patientenvorsorge wollen die Kirchen in Deutschland laut Mitteilung vom Montag Menschen dabei unterstützen, “einen Weg zwischen nicht gebotener Lebensverlängerung und nicht verantwortbarer Lebensverkürzung zu finden”. Dabei berücksichtige die Handreichung sowohl die theologisch-ethischen Aspekte eines christlichen Umgangs mit dem Ende des irdischen Lebens und erläutere andererseits die wichtigsten juristischen Gesichtspunkte. Das Dokument sei von christlichen Überzeugungen geprägt. Dazu gehöre auch “eine deutliche Ablehnung der Tötung auf Verlangen und der ärztlichen Beihilfe zur Selbsttötung”.

Es sei sinnvoll, sich den Fragen des Lebensendes und der eigenen Sterblichkeit zu stellen, werden der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz Reinhard Marx zitiert. Das Formular und die erläuternde Handreichung sollen helfen, die eigenen Wünsche für den Umgang mit einer lebensbedrohenden Erkrankung verbindlich und wirksam festzuhalten. In der Kommunikation zwischen Ärzten, Pflegekräften, Angehörigen und Seelsorgern könne so auch dann noch dem persönlichen Willen Ausdruck verliehen werden, wenn man selbst nicht mehr dazu in der Lage sei.

Die aktualisierte Neuauflage umfasst die Vorsorgevollmachten, die Betreuungsverfügung, die Patientenverfügung und die Äusserung von Behandlungswünschen. Das Dokument kommt zum Tragen, wenn der Patient selbst nicht mehr entscheiden oder seinen Willen äussern kann. Gegenüber den vorhergehenden Auflagen wurden die Möglichkeiten der Vorsorgevollmacht erweitert. Neu enthalten sind die Vorsorgevollmacht in Gesundheits- und Aufenthaltsangelegenheiten sowie zu Totensorge, Organspende und Bestattung, sowie die Generalvollmacht in den übrigen Angelegenheiten, die insbesondere eine vermögensrechtliche Bevollmächtigung ermöglicht und auch über den Tod hinaus gilt.

Die aktualisierte Neuauflage der 1999 erstmals erschienenen Christlichen Patientenvorsorge berücksichtigt die jüngsten gesetzlichen Veränderungen ebenso wie Fragen aus der Anwendungspraxis. Bisher sind 4,65 Millionen Exemplare gedruckt worden. Herausgebende sind die Evangelische Kirche in Deutschland EKD, die Deutsche Bischofskonferenz und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland AGCK. Formulare aus einer früheren Auflage, die bereits ausgefüllt und unterschrieben wurden, behalten gemäss Mitteilung ihre Gültigkeit.