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D: Diakonie Deutschland unterstützt Ärzte-Aktion gegen Fehlernährung

Mai 7, 2018 | Archiv, Gesundheitliche Versorgung

In einem Offenen Brief an die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel fordern Ärztinnen und Ärzte, Fachorganisationen und Krankenkassen verständliche Lebensmittelkennzeichnungen und Standards für die Schul- und Kitaverpflegung.

Die Unterzeichner fordern verständliche Lebensmittelkennzeichnungen in Form einer Nährwertampel, Beschränkungen der an Kinder gerichteten Lebensmittelwerbung, verbindliche Standards für die Schul- und Kitaverpflegung sowie steuerliche Anreize für die Lebensmittelindustrie, gesündere Rezepturen zu entwickeln – etwa durch eine Sonderabgabe an gesüsste Getränke, schreibt die Diakonie Deutschland in einer Medienmitteilung.

15 Prozent der Kinder und Jugendlichen von drei bis 17 Jahren gelten laut einer im Offenen Brief zitierten Studie in Deutschland als übergewichtig oder adipös. Der Anteil übergewichtiger Kinder hat demnach im Vergleich zu den 1980er- und 1990er-Jahren um 50 Prozent zugenommen, der Anteil adipöser Kinder hat sich sogar verdoppelt.

Adipositas in der Gesamtgesellschaft führe Schätzungen zufolge zu Kosten in Höhe von 63 Milliarden Euro jährlich, Diabetes zu 35 Milliarden. “Ein beträchtlicher Teil davon ist nach einhelliger Einschätzung vermeidbar”, heisst es im Offenen Brief. So verzehrten Kinder im Alter von 6-11 Jahren doppelt so viele Süssigkeiten und zuckergesüsste Getränke aber weniger als halb so viel Obst und Gemüse wie empfohlen.

“Eine ausgewogene Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil, damit Kinder und Jugendliche gesund aufwachsen”, wird Diakonie-Präsident Ulrich Lilie in der Medienmitteilung zitiert. Gerade für in Armut lebende Kinder sei eine gesunde Ernährung ein wichtiger Baustein für eine bessere Lebensperspektive.