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D: Diakonie Deutschland fordert gesellschaftliche Teilhabe von Flüchtlingen

Jan 9, 2018 | Archiv, Migration und Flucht

Klare Perspektiven und Hilfen schaffen Flüchtlingen Sicherheit, betont Maria Loheide von der Diakonie Deutschland zu Beginn der neuerlichen Sondierungsgespräche zur Bildung einer deutschen Regierung.

“Wer alles aufgibt und sein Leben riskiert um nach Europa zu gelangen, hat schwerwiegende Gründe”, wird Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, in einer Meldung zitiert: “Wer dann völlig chancenlos bleibt, ohne soziale und rechtliche Unterstützung oder fern der eigenen Familie, kann schnell aus einer Ausweglosigkeit in einen kriminellen Strudel geraten.”

Die Menschen bräuchten eine klare Perspektive. So müsse ein “stabiler Aufenthaltstitel mit Zugang zum Arbeitsmarkt” gewährt werden, wenn eine Rückkehr kurzfristig nicht möglich sei. Die Wohnpflicht in Gemeinschaftsunterkünften solle auf sechs Monate beschränkt und die Aussetzung des Familiennachzugs für subsidiär Schutzberechtigte beendet werden. Lohheide fordert ausserdem die Umsetzung einer “unabhängigen und unentgeltlichen Rechtsberatung für Asylbewerber” in Deutschland.

Schliesslich fordert die Diakonie bessere Unterstützungs- und Beratungsangebote für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Dies sei menschenrechtlich geboten, aber auch “unter dem Aspekt der Kriminalprävention sinnvoll”. So belege ein aktuelles Gutachten, dass fehlende Teilhabe und Versäumnisse bei der Prävention zu Gefährdungen auch für die Aufnahmegesellschaft führen könnten.