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CH: Schweizer Kinder: lieber draussen – aber mit Handy

Mrz 2, 2018 | Archiv, Kinder und Jugendliche

Kinder in der Schweiz nutzen Smartphones und Tablets zwar rege, aber viel lieber spielen sie draussen, machen Sport oder treffen Freunde. Dies zeigt die MIKE-Studie, die das Mediennutzungsverhalten von Kindern zwischen 6 und 13 Jahren in der Schweiz repräsentativ untersucht hat.

Zwei Drittel der 10- bis 11-jährigen und vier Fünftel der 12- bis 13-jährigen Kinder besitzen ein Handy, meist ein Smartphone, zeigt die am Donnerstag vorgestellte Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Rund jedes dritte Kind nutzt das Handy zudem mindestens einmal pro Woche dann, wenn es eigentlich schlafen sollte. Eines von zwanzwig Kindern hat zudem ein TV-Gerät im Zimmer. Bei Kindern ausländischer Herkunft jedes fünfte. Mehr als drei Viertel der Kinder sehen mindestens einmal pro Woche fern, hören Musik oder lesen Bücher.

Die von der Jabos Foundation sowie vom Bundesamt für Sozialversicherungen mitfinanzierte Studie kommt aber auch zum Ergebnis, dass Kinder zwischen 6 und 13 Jahren lieber offline spielen, Sport machen und sich ausserhalb der digitalen Welt mit Freunden treffen.

YouTube ist gemäss Studie die Lieblingsapp der 6- bis 13-Jährigen, gefolgt von Whatsapp, Instagram und Snapchat. Mädchen bevorzugen eher Kommunikationsapps, Jungen eher Spiele. Eine beunruhigende Feststelleung sei, dass jedes zehnte Mittelstufenkind schon mindestens einmal online belästigt worden sei.

Die meisten Eltern legen gemäss Mitteliung des BSV Regeln zur Nutzungsdauer fest. Über 90 Prozent der Eltern kennen die Altersempfehlung für Kino- und Fernsehfilme. Dennoch wäre es “sinnvoll, den Inhalten mehr Beachtung zu schenken und mit den Kindern darüber zu sprechen, aus welchen Gründen sie die jeweiligen Inhalte nutzten, so das Bundesamt. Eltern nähmen eine wichtige Vorbildfunktion ein.

Die MIKE-Studie untersucht das Mediennutzungsverhalten von Primarschülerinnen und -schülern in der Schweiz. MIKE steht für Medien, Interaktion, Kinder, Eltern. Für die Studie 2017 wurden über 1000 Kinder im Alter zwischen sechs und dreizehn Jahren und über 600 Elternteile in den drei grossen Sprachregionen der Schweiz befragt. Die MIKE-Studie 2017 ist nach 2015 die zweite Ausgabe der Schweizer Kinder-und-Medien-Studie.