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“50 Jahre Frauenstimmrecht und noch keine tatsächliche Gleichstellung”

Apr 30, 2020 | Archiv, Gender- und Gleichstellungsfragen

2021 jährt sich die Einführung des Stimm- und Wahlrechts für Frauen in der Schweiz zum fünfzigsten Mal. Auch heute braucht es Engagement für den Abbau von Ungleichheiten, so die Eidgenössische Kommission für Frauenfragen EKF, die drei Präsentationen zum Thema veröffentlicht.

Der Weg bis zur Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz sei steinig und lang gewesen, so die EKF in einer Medienmitteilung. Ohne mutige und hartnäckige Vorkämpferinnen wäre der Durchbruch am 7. Februar 1971 nicht gelungen. Pionierinnen wie Marie Goegg-Pouchoulin, Rosa Bloch-Bollag oder Emilie Gourd sei es zu verdanken, dass über 65 Prozent der Männer schliesslich dem Frauenstimmrecht zugestimmt hätten.

Dabei zeige sich, dass mit der politischen Gleichberechtigung der Kampf nicht zu Ende gewesen sei, so die Kommission. Auch heute brauche es engagierte Frauen und Männer, die sich für die Durchsetzung der Lohngleichheit, für eine faire Verteilung der unbezahlten Care-Arbeit, für mehr Frauen in Entscheidungspositionen und den Abbau von Ungleichheit in allen Lebensbereichen einsetzten.

Zum Jubiläum publiziert die EKF zwei Postkartenserien und ein digitales Lernmodul. Die Präsentationen stellen nach eigenen Angaben die Pionierinnen des Frauenstimmrechts bis ins 19. Jahrhundert zurück vor, zeigen die zentralen Entwicklungen und Entscheide auf dem Weg zur Einführung der politischen Rechte für Frauen und spiegeln die Meilensteine der Gleichstellung in der Schweiz bis heute.

Der Blick zurück solle dabei auch den Blick nach vorne schärfen, so die EKF. Wie der Frauenstreik vom Juni 2019 gezeigt habe, sei die Schweiz trotz dem nahenden Jubiläumsjahr von der tatsächlichen Gleichstellung der Geschlechter noch weit entfernt.